Pain to feel alive

Simon Etter

Pain to feel alive

Schmerz um zu leben

Wenn der Schmerz das Einzige ist, was dich daran erinnert, dass du noch atmest.

(Diese Dokumentation soll die Dunkelheit und das Verzweifelte der Selbstverletzung verdeutlichen)

Es spielt keine Rolle, wie viele Worte ich in dieses Projekt einfließen lasse. Zehn Seiten, hundert Seiten oder nur ein einziges, verzweifeltes Stöhnen. Die Bilder sprechen eine Sprache, die keine Worte fassen können, und deshalb werde ich mich kurzhalten.
Wenn Sie jemanden mit Narben sehen, was sehen Sie dann? Sehen Sie nur die Narben oder den Menschen dahinter? Fühlen Sie eine unbewusste Abscheu oder können Sie die Qual und den Schmerz, die sich in jeder Kerbe widerspiegeln, wahrnehmen?
Stellen Sie sich die Frage: Wie betrachten Sie die Welt, wenn Sie durch diese  dunklen Linsen blicken?
Jeder Mensch trägt sein eigenes Elend mit sich herum. Einige haben das Glück, in einer trügerischen Blase des Friedens zu leben, während andere in einem endlosen Strudel der Verzweiflung gefangen sind. Denken Sie an die Momente, in denen Sie sich verloren und erdrückt fühlten. Wie finden Sie den Weg zurück zur Realität, wenn die Dunkelheit Sie umschließt?
Manche suchen in der Flucht zu Drogen eine kurze Erlösung, andere finden Trost im Schmerz. Wieder andere sehen keinen anderen Ausweg als das endgültige Ende.
Es erfordert ungeheure Kraft, seine Wunden zu zeigen. Würden Sie wissen, wie viele Menschen ihre Narben verbergen, aus Angst vor dem unerbittlichen Urteil anderer? Jede Narbe, die sie tragen, ist ein stummes Zeugnis eines Schreis, den niemand gehört hat.
Jede Narbe erzählt eine Geschichte, die tiefer geht, als das Auge sehen kann. Viele sind nicht auf der Haut, sondern in der Seele eingebrannt, wie ein unsichtbarer Weg durch ein Labyrinth aus Schmerz und Verzweiflung. Urteilen Sie niemals über jemanden, ohne seine Geschichte zu kennen.
Der schwarze Hintergrund hebt den Menschen hervor und zwingt den Betrachter, in die Abgründe ihrer Leiden zu blicken, die sich in Narben manifestieren, eine grausame Karte ihrer emotionalen Tortur.
Verstehen Sie, das Thema dieser Dokumentation geht über das Oberflächliche hinaus. Es taucht ein in die tiefe, unerbittliche Dunkelheit der Selbstverletzung, und enthüllt die nackte Wahrheit hinter jeder Wunde. Dies ist nicht nur eine Aufklärung, sondern ein verzweifelter Schrei nach Verständnis und Mitgefühl in einer Welt, die oft zu blind ist, um die Narben zu sehen, die wir alle in uns tragen.

Simon Etter, 14.06.2024